In diesem spirituellen Krimi schickt Ulli Olvedi drei völlig verschiedene Personen auf eine Reise durch Tibet und lässt den Leser in die Welt der buddhistischen Traditionen eintauchen
Autor: Ulli Olvedi
Titel: Tibet hinter dem Spiegel
Verlag: Fischer Scherz (2006)
Genre: Roman
Kurzinhalt von Ulli Olvedis Tibet hinter dem Spiegel:
Ein altes, wertvolles Rollbild verschwindet aus einem Kloster in Tibet. Ein tibetischer Maler sakraler Bilder, der in Nepal für die Kunstmafia arbeitet, wird ermordet. Ein Freund des Malers, Tashi, wird verfolgt und findet schließlich Unterschlupf in einem Nonnenkloster. Diese Ereignisse führen dazu, dass drei sehr unterschiedliche Personen in Kathmandu zusammentreffen: der Tibeter Tashi, der lange im Westen gelebt hat, die deutsche Buddhistin Teresa, die seit vielen Jahren im Osten lebt, und Teresas Enkelin Joe, eine Punk-Göre auf Ferienbesuch.
Die Verbindung mit dem verschwundenen Bild zwingt alle drei, in die Berge zu fliehen, an die Grenze zu Tibet – aber auch in die Grenzbereiche ihrer Seelenlandschaften.
Warum mich der Roman von Ulli Olvedi so begeistert:
Diese Mischung aus Krimi und spirituellem Roman ist ein kleines, feines Buch. Ulli Olvedi gestaltet ihr Buch nicht nur spannend, sondern lässt mit ihrem ruhigen Erzähltempo auch wie nebenbei die Hauptzüge buddhistischer Lebensauffassung miteinfließen und bringt sie so dem Leser nahe, ohne dogmatisch zu wirken. Gerade das ständige Ringen der Protagonistin Teresa, einer Deutschen, die sich nach Nepal zurückgezogen hat, mit den Werten des Buddhismus in Zeiten des emotionalen Aufruhrs und drohender Gefahr sowie ihr Bedürfnis, den Ansprüchen buddhistischer Lebensführung im Alltag gerecht zu werden, ist nicht nur sehr interessant zu lesen, sondern macht das Land Tibet selbst sowie das Leben und die Traditionen dort erstaunlich greifbar.