Beim Wort genommen: Der springende Punkt

Diese Wendung geht wohl zurück auf Aristoteles, der der Meinung war, dass in einem bebrüteten Vogelei das Herz des künftigen Vogels bereits als ein sich bewegender („springender“) Fleck zu erkennen sei. Der „Punkt, von dem das Leben ausgeht“, ist also der „entscheidende Punkt“ – in dem Sinne lebt Aristoteles´ Wendung weiter und ist bis heute…

Beim Wort genommen: Kakophonie

„kakós“ ist das griechische Wort für „schlecht“, „übel“ und kann auch in der Verbindung mit „phonie“ (griechisch: Klang) einfach nichts Gutes bedeuten. Tut es auch nicht, „Kakophonie“ heißt Missklang, Dissonanz, also das Gegenteil von Vergnügen und Wohlbehagen, was bei der Musik aber Geschmackssache ist.

Beim Wort genommen: Mit Glacéhandschuhen anfassen

Mit Glacéhandschuhen anfassen Glacéhandschuhe zählen zu den fast schon ausgestorbenen Produkten, die in ihren besten Zeiten jedoch als unverzichtbar galten. Auf dem Wiener Opernball sind sie noch zu bestaunen, die superfeinen weißen Handschuhe, die Herren zum Frack tragen, dort sogar tragen müssen. Sehr zart, sehr weich; wer damit angefasst wird, genießt eine behutsame Berührung und…

Beim Wort genommen: Akronym

Akronym Ein Kurzwort, das ganze Sätze erspart. Es wird aus zusammengerückten Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet und als Wort gesprochen, z. B. UNO, NASA usw. Die Computersprache ist ohne Akronyme nicht denkbar, noch weniger die Internetkommunikation AFAIK (as far as I know) …

Beim Wort genommen: Scalping Operations

Wer denkt, dieses Verfahren hätte etwas mit den Methoden wilder Indianerstämme zu tun, liegt völlig falsch: Im Englischen heißt „to scalp“ kleinste Gewinne machen. Scalping Operations meinen genau das, bezogen auf die Börse, nämlich Börsengeschäfte, bei denen geringste Kursschwankungen ausgenutzt werden. Man möchte nicht seinen Kopf darauf verwetten, dass das immer gut geht.

Beim wort genommen: Quäntchen

Das „Quentchen“ (sehr kleine Menge) wurde mit der Rechtschreibreform zum „Quäntchen“. Warum eigentlich? „Quent“ war früher ein deutsches Handelsgewicht (von lateinisch: „quintus“ – fünfter Teil). Heute wird das Wort eher mit Quantum, also Menge oder Anzahl, in Verbindung gebracht. Hört sich nach viel an, demnach wäre ein „Quäntchen Glück“ womöglich mehr als ein Quentchen …

Beim Wort genommen: Frisistik

Hört sich so an, hat aber nichts mit Frisieren zu tun, sondern ist etwas ganz und gar Akademisches. Gemeint ist ein aufstrebender Wissenschaftszweig, nämlich die Sprache, Literatur und Landeskunde der Friesen. Dass man Frisistik nur mit „i“ schreibt, führt leicht in die Irre. Dass auch Ostfriesenwitze ein Forschungsobjekt der Frisistik sind, dürfte hingegen wahrscheinlich sein.

Beim Wort genommen: Krethi und Plethi

So soll Luther die Kreter und Philister, Söldner in der Leibgarde des biblischen Königs David, bezeichnet haben. Das war eine ziemlich gemischte Truppe, die beim Volk nicht eben hoch im Kurs stand. Luther hat mit „Krethi und Plethi“ leicht abwertend „alle Welt, alle möglichen Leute“ bezeichnet. Tun wir ja heute noch.