In „der nasse Fisch“ nimmt Volker Kutscher den Leser mit in das abenteuerliche Leben des Kriminalkommissars Gereon Rath, der im Berlin der niedergehenden Weimarer Republik einem brutalen Mörder auf der Spur ist.
Titel: Der nasse Fisch
Autor: Volker Kutscher
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Genre: Kriminalroman
Kurzinhalt von „Der nasse Fisch“
Gereon Rath, der in seiner Eigenschaft als Kriminalist in Köln einen Menschen getötet hat, verschlägt es in den späten 1920er Jahren nicht ganz freiwillig nach Berlin, wo er – zugleich erstaunt über eine entfesselte Lebenslust und abgestoßen von Unfreundlichkeit und Kälte – nach einem Platz für sich in dieser einzigen deutschen Weltstadt sucht. Er stürzt sich in seine Arbeit als Kriminalkommissar mit Dienstsitz in der „Burg“ am Alex und wittert seine Chance, als er die Gelegenheit sieht, auf eigene Faust einen brutalen Mord aufzuklären. Dabei entfernt er sich weit von seinen ohnehin misstrauischen Kollegen, von Recht und Gesetz, nähert sich aber der hübschen Stenotypistin Charlotte Richter, genannt Charly, an. Vor der Kulisse der niedergehenden Weimarer Republik, die in Berlin geprägt ist von Straßenkämpfen zwischen Kommunisten und frühen Nationalsozialisten, von Bandenkriegen und Brutalität, aber auch von zügellosem, dekadentem Feiern, verstrickt sich der auf sich allein gestellte Gereon Rath. Er wird erpressbar – und muss letztlich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will.
Was mir an „Der nasse Fisch“ besonders gefallen hat
„Der nasse Fisch“ ist der erste Band in einer Krimireihe von Fällen des Kriminalkommissars Gereon Rath, die in den Jahren 1929 bis 1933 in Berlin spielt und am Ende acht Romane umfassen soll. Alle sechs bisher erschienenen Bände habe ich gelesen, weil ich richtig gut geschriebene Krimis liebe – vor allem aber, weil mich die dichte, beklemmende Atmosphäre dieses ersten Romans mit seinen vielschichtigen Charakteren, detaillierten Beschreibungen der Orte und des Alltags in Berlin nicht mehr losgelassen hat. Als Leser zu wissen, dass sich die vielen Erzählstränge langsam, aber Roman für Roman zielgenau auf die Katastrophe der nationalsozialistischen Machtübernahme zubewegen, verleiht das lähmende Gefühl, gemeinsam mit den Protagonisten machtlos und zum Zusehen verurteilt zu sein. Volker Kutschers Romane des Gereon-Rath-Zyklus (Der nasse Fisch, Der stumme Tod, Goldstein, Die Akte Vaterland, Märzgefallene und Lunapark) bauen aufeinander auf und ich empfehle dringend, sie in der Reihenfolge ihrer Entstehung zu lesen.