Übersetzungsfehler führen – im harmlosesten Fall – immer wieder zu unfreiwilliger Komik. Manchmal kann es aber auch richtig peinlich werden.
Ein Beispiel für einen peinlichen Übersetzungsfehler lieferte jetzt der Schweizer Handelsriese Migros: Er sorgte landesweit mit einem sprachlichen Patzer für Belustigung.Man fragt sich in solchen Fällen dann kopfschüttelnd: Wie konnte es passieren, dass eine Übersetzung durch sämtliche Sprachkontrollen fällt? Wer hat wo wie tief geschlafen und dadurch zugelassen, dass der falsche Satz durchgewunken wurde und nun hunderttausendfach gedruckt die Umhüllung von Butterpäckchen schmückt? Konkret ging es um die Übersetzung von „Schweizer Bratbutter“ ins Italienische. Daraus wurde „Burro per arrostire Svizzeri“, was so viel heißt wie „Butter zum Braten von Schweizern“. Na dann guten Appetit!
Medien stürzten sich auf den Übersetzungsfehler
Ein gefundenes Fressen war dies natürlich für die Schweizer Medien, die es sich nicht nehmen ließen, sich auf den Übersetzungsfehler zu stürzen, und ihn mit ironischen Kommentaren wie die Migros verkaufe „Kannibalenbutter“ (der Sender SRF) bis hin zu „Die Migros haut uns in die Pfanne“ (NZZ) zu bedenken.
Aufgeflogen war der Übersetzungsfehler erst im Kanton Tessin, als die italienischsprechenden Migros-Mitarbeiter die Kartons auspackten und ihren Augen nicht trauten.
Jetzt werden fleißig korrigierte Verpackungen gedruckt, aber die Migros ist fürs Erste die Lachnummer 1 im Alpenland. Weggeschmissen werden muss aber glücklicherweise nichts. Da sich die Butter in einwandfreiem Zustand befindet, werden die fehlerhaften Pakete erst einmal abverkauft. Auch das Unternehmen was not amused – die Migros-Sprecherin räumte ein, das es sich um einen „blöden Übersetzungsfehler“ gehandelt habe.
Damit Übersetzungsfehler nicht passieren können, lässt Wort für Wort nur erfahrene, muttersprachliche Übersetzer an die Texte ihrer Kunden. Das aus gutem Grund, denn wir wissen, dass Übersetzungsfehler nicht nur hohe Kosten für Neudrucke verursachen, sondern für das Unternehmen auch ein Imageschaden entstehen kann, der sich durch eine professionelle Übersetzung leicht hätte verhindern lassen können.
Schadenfreude ist die schönste Freude. Hat bei uns in der Zentralschweiz (Kantone Uri, Schwyz, Nid- und Obwalden, Luzern und Zug) zu ganz besonderer Häme geführt. Die Zürcher sind hier nicht besonders beliebt. Sie werden als „Aufschneider“ (Grosskotz) empfunden. Sie sind immer die Grössten und wissen alles viel besser. Und doch vertragen wir uns wieder. Immerhin pendeln 38’000 Luzerner und Luzernerinnen täglich, zur Hauptsache nach Zug und Zürich. Und wenn in Luzern ein Feiertag ist, rennen die Luzerner in Massen nach Zürich zum Einkaufen nach Zürich. Na denn – auf gute Nachbarschaft!