Humorvoll erzählt John Irving vom skurril-unterhaltsamen Leben des fluchbeladenen Fred Trumper
Titel: Die wilde Geschichte vom Wassertrinker
Autor: John Irving
Übersetzer: Edith Nerke, Jürgen Bauer
Verlag: Diogenes (1992)
Genre: Roman (496 Seiten)
Kurzinhalt von John Irvings Die wilde Geschichte vom Wassertrinker:
John Irving erzählt die Geschichte von Fred Trumper, der neben seiner nur schleppend vorankommenden Promotion über den altniedernordischen Sagenkreis „Akthelt und Gunnel“ auch noch einen Riesenhaufen anderer Probleme am Hals hat: Da wären zum Beispiel seine Freundin Tulpen, seine Exfrau Biggie mit dem gemeinsamen Kind und nicht zuletzt eine unspezifische Erkrankung des Urogenitaltrakts, die mit viel Wasser zu bekämpfen ist. Zu allem Überfluss beschließt sein Freund Ralph Packer nun, einen Dokumentarfilm über das Versagen zu drehen – mit Trumper in der Hauptrolle. Als Nebendarsteller treten Trumpers Freunde Merrill Overturf und der bodenständige Couth auf. Während Merrill aufgrund einer vernachlässigten Diabeteserkrankung zu deliriumartigen Aussetzern und Ohnmachtsanfällen neigt, hat Couth als Einziger sein Leben (und die Überreste von Trumpers Leben) fest im Griff.
Warum ich dieses Buch von Irving so faszinierend finde:
Dieses Buch gehört zu den lustigsten, die ich je gelesen habe, und das Beste ist, dass es einen auch nach mehrmaligem Lesen immer wieder zum Lachen bringt. Trumpers Erlebnisse sind so komisch, dass es regelrecht wehtut, und trotzdem kann man ihn und seine unfassbar absurden Begleiter nur lieb gewinnen. Trumper erzählt die Geschichte seiner gescheiterten Ehe und versucht im Rahmen der Dreharbeiten zu Packers Film einige bestehende Baustellen zu richten. Angesichts der Vielzahl und Schwere der verschiedenen Probleme scheint dies jedoch schier unmöglich. Und dass sich Trumpers Eltern immer wieder aus der Ferne in sein Leben einmischen, macht die Sache gewiss nicht leichter. Nicht zuletzt wird nebenbei auch noch die Geschichte von Akthelt und Gunnel erzählt, deren martialische Welt im Vergleich gar nicht so grausam erscheint. John Irving gelingt ein faszinierendes und zugleich urkomisches Werk über den hilflosen Versuch eines zutiefst unehrgeizigen Mannes, den Ansprüchen seiner Umwelt gerecht zu werden.
Einen Einblick in dieses höchst unterhaltsame Buch bietet diese Leseprobe.