Ein fabelhaftes Kinderbuch über einen phantastischen Freund – den Sandwolf
Titel: Zackarina und der Sandwolf
Autorin: Åsa Lind
Übersetzerin: Jutta Leukel
Verlag: Beltz und Gelberg (2004)
Genre: Kinderbuch (ab ca. 6 Jahre)
Kurzinhalt von Åsa Linds Zackarina und der Sandwolf:
Das kleine Mädchen Zackarina lebt mit seinen Eltern in einem Haus am Meer. Die Mutter ist wie jeden Tag auf der Arbeit und Zackarina möchte gerne mit ihrem Papa baden gehen, doch der liegt lieber gemütlich in der Hängematte und liest Zeitung. Also macht sie sich allein auf zum Strand, wo sie eine Falle graben will, in die er hineinfallen soll – auch wenn ihr das gleichzeitig ein bisschen leidtut.
Ganz unverhofft stößt Zackarina beim Graben auf ein Tier, das sie noch nie zuvor gesehen hat. Es sieht ein wenig aus wie ein Schäferhund, doch viel wilder, mit tausend scharfen Zähnen und glänzendem Fell, das an sonnengelben Wüstensand erinnert – ein Sandwolf, wie das Wesen ihr erklärt. Zunächst fürchtet Zackarina sich vor dem Sandwolf, doch der frisst keine Menschen, sondern Sonnenschein und Mondschein, weil man davon klug wird; das ist auch der Grund dafür, dass er nicht nur unsere Welt, sondern „alles auf allen Welten“ kennt und jede Frage zu beantworten weiß, wie er Zackarina erzählt.
Von diesem Tag an ist der Sandwolf stets zur Stelle, wenn Zackarina eine Frage auf der Seele brennt und sie sich auf zum Strand macht – mal beleidigt, mal ängstlich und mal nachdenklich. Immer hat der Sandwolf einen weisen Rat für das Mädchen parat, enträtselt anschaulich und mit Humor die Geheimnisse der Welt und hilft Zackarina dabei, ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
Warum mich Zackarina und der Sandwolf so fasziniert:
Mit Scharfsinn, Einfühlsamkeit und Witz erzählt Åsa Lind in ihren 13 kurzen Geschichten über Zackarina und den Sandwolf von der phantastischen Welt eines Kindes, das die Fülle und die Geheimnisse des Lebens zu ergründen sucht. Warum finden Erwachsene die Arbeit wichtiger als zu angeln? Wo war ich, bevor ich in Mamas Bauch war? Auf diese und zahlreiche andere Fragen lässt Åsa Lind ihre Protagonistin kindgerechte Antworten suchen und finden. Da geht es um die Angst vor Gespenstern in der Dunkelheit, an die der Sandwolf nicht glaubt, und um blaue Flecken, die eigentlich Medaillen für großen Mut sind. Zackarina und der Sandwolf philosophieren über den Tod und über die Unendlichkeit des Universums, in dem nichts jemals verschwindet, sondern nur in etwas anderes verwandelt wird – so wie die Wurst, die Zackarina gerade gegessen hat.
Genau wie Zackarina selbst kann die kindliche Leserschaft mit Hilfe des geheimnisvollen Sandwolfs die Welt erkunden und der eigenen Phantasie freien Lauf lassen – denn Åsa Lind gelingt es bei aller Anschaulichkeit und Direktheit, niemals zu eindeutig zu werden oder den Leser auf eine bestimmte Perspektive festzunageln.
Obwohl das Buch offiziell für Kinder ab 6 Jahren geeignet ist, zieht es jüngere Zuhörer ebenso in seinen Bann wie die erwachsenen Vorleser. Generationenübergreifend regen die liebevoll und klug gestalteten Geschichten vom Sandwolf zum Nachdenken an und lassen sich immer wieder (vor-)lesen, ohne langweilig zu werden.
Schnuppern Sie doch einmal in das Buch hinein! Hier finden Sie eine kleine Leseprobe.