Jury wählte „GroKo“ zum Wort des Jahres 2013
Am Vormittag des 13. Dezember 2013 war es wieder so weit, die Gesellschaft für deutsche Sprache (www.gfds.de) verkündete das von ihr gewählte Wort des Jahres 2013 und sorgte damit bei der breiten Bevölkerung doch für Erstaunen. So hörten viele Menschen das Wort „GroKo“, das die sehr lang andauernden Verhandlungen der CDU/CSU und der SPD über die geplante Große Koalition beschreibt, doch zum ersten Mal. Laut Begründung der Jury charakterisiert das Wort mit dem auffälligen Binnen-K das Jahr 2013 in besonderer Weise. Auch würdigte Armin Burkhardt als Vorsitzender der GfdS die Wortbildung, die mit ihrem „Anklang an ‚Kroko‘ bzw. ‚Krokodil‘ eine halb spöttische Haltung gegenüber der sehr wahrscheinlichen Koalition“ zeigt. Das Wort wurde darüber hinaus durch die Presse bereits zu „GroKo-Deal“ weiterentwickelt.
„Whistleblower“ nicht unter den zehn Worten des Jahres
Hätte man das Volk gefragt, wären vermutlich eher „Protz-Bischof“ oder „Whistleblower“ Wort des Jahres 2013 geworden. Letztgenanntes kam noch nicht einmal unter die ersten zehn Wörter des Jahres. Dafür belegte die Wortschöpfung für den sehr ausgabefreudigen Limburger Bischof Tebartz-van Elst bei der Sprachjury den zweiten Platz.
Beim nächsten Wort in der Rangliste der GfdS geht es um das Gegenteil von Protz, denn von den Sprachexperten wurde der Begriff „Armutseinwanderung“, der auf die Einwanderung von Menschen aus Afrika sowie Osteuropa – und hier besonders aus Rumänien und Bulgarien – abzielt, auf Platz 3 gewählt.
Warum es die Formulierung „falsche Neun“ auf den neunten Rang der Jury geschafft hat, konnte in unserem weiblich dominierten Team fast niemand so richtig nachvollziehen, denn beschrieben wird damit die taktische Fußballspielweise ohne klassischen Mittelstürmer. Diese wird wegen des überaus großen Erfolgs der spanischen Fußballnationalmannschaft – sie wurde damit Welt- und Europameister! – nun von vielen Fußballmannschaften kopiert.
Uns würde interessieren, welches Ihr persönliches Wort des Jahres ist – und welches Ihr Unwort!
Viele Grüße aus Köln
Ihr Team von Wort für Wort
Auf einen Blick die Wörter der Jahre 2010 bis 2013:
Worte des Jahres 2013
- GroKo
- Generation Sandsack
- Protz-Bischof
- Armutseinwanderung
- Zinsschmelze
- Big Data
- Ausschließeritis
- Ausländermaut
- falsche Neun
- „Freund hört mit“
Worte des Jahres 2012
- Rettungsroutine
- Fluch-Hafen
- ziemlich beste …
- Kanzlerpräsidentin
- Bildungsabwendungsprämie
- Schlecker-Frauen
- wulffen
- Netzhetze
- Gottesteilchen
- Punk-Gebet
Worte des Jahres 2011
- Stresstest
- Arabellion
- Merkozy
- guttenbergen
- Ab jetzt wird geliefert!
- hebeln
- Fukushima
- Burnout
- Killersprossen
- Wir sind die 99 %
Worte des Jahres 2010
- Wutbürger
- Stuttgart 21
- Sarrazin-Gen
- Cyberkrieg
- Wikileaks
- schottern
- Aschewolke
- Vuvuzela
- Femitainment
- Unter den Eurorettungsschirm schlüpfen